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vielleicht alte Geheimnisse über den Kadath erfahren, oder Hinweise auf die
wunderbare Stadt im Sonnenuntergang gewinnen, die die Götter verborgen
hielten. Und überdies könnte man in bestimmten Fällen das inniggeliebte Kind
eines Gottes als Geisel nehmen, oder gar einen jungen Gott selbst gefangen
setzen, der verkleidet und mit einem hübschen Bauernmädchen zur Braut unter
den Menschen wohnte.
Atal jedoch wußte nicht, wie der Ngranek auf seiner Insel Oriab zu finden war,
und er empfahl Carter, dem singenden Skai unter den Brücken hindurch zum
Süd-Meer hinab zu folgen, wo noch kein Bürger Ulthars jemals gewesen ist,
von woher aber die Händler mit Booten oder langen Maultierkarawanen und
zweirädrigen Karren kommen. Es gibt dort eine große Stadt, Dylath-Leen,
doch wegen der schwarzen, dreiruderigen Galeeren, die mit Rubinen einer nicht
genau benannten Küste zu ihr segeln, genießt sie in Ulthar einen schlechten
Ruf. Die Händler, die von diesen Galeeren kommen, um mit den Juwelieren
Geschäfte zu schließen, sind menschlich, oder doch beinahe, die Ruderer
hingegen bekommt man nie zu Gesicht; und in Ulthar hält man es nicht für
heilsam, wenn Kaufleute mit schwarzen Schiffen Handel treiben, deren
Herkunft unbekannt ist und deren Ruderer nicht vorgezeigt werden können.
Nachdem er diese Information preisgegeben hatte, wurde Atal sehr schläfrig,
und Carter bettete ihn behutsam auf eine getäfelte Ebenholzcouch und drapierte
den wallenden Bart dekorativ auf der Brust. Als er sich zum Gehen wandte,
stellte er fest, daß ihm kein unterdrücktes Geflattere folgte, und er wunderte
sich, warum die Zoogs in ihrer neugierigen Verfolgung so nachlässig geworden
waren. Dann bemerkte er all die geschmeidigen, selbstzufriedenen Katzen von
Ulthar, die sich mit ungewöhnlichem Gusto die Mäuler leckten, und er entsann
sich des Fauchens und Miauens, das aus den unteren Geschossen des Tempels
schwach heraufgeklungen war, während er von der Erzählung des alten
Priesters ganz in Anspruch genommen wurde. Und er entsann sich ebenfalls der
boshaften, hungrigen Art, mit der ein besonders unverschämter junger Zoog ein
kleines schwarzes Kätzchen auf der gepflasterten Straße draußen betrachtet
hatte. Und weil er auf Erden nichts so sehr liebte wie kleine schwarze
Kätzchen, beugte er sich nieder und streichelte die geschmeidigen Katzen von
Ulthar, wie sie ihre Mäuler leckten und grämte sich nicht, daß ihn die
wißbegierigen Zoogs nun nicht weiter eskortieren würden.
Eben ging die Sonne unter, und so nahm Carter bei einem alten Gasthof
Quartier, der in einem steilen Gäßchen lag, das die untere Stadt überblickte.
Und als er auf den Balkon seines Zimmers trat und unter sich das Meer von
roten Ziegeldächern und Pflasterwegen und die anmutigen Felder dahinter
schaute, alles mild und magisch im sinkenden Licht, da schwor er, daß Ulthar
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ein sehr angenehmer Ort wäre, um für immer darin zu wohnen, triebe einen
nicht die Erinnerung an eine noch großartigere Stadt im Sonnenuntergang
immerfort unbekannten Gefahren zu. Dann brach die Dämmerung herein, und
die blaßroten Wände der getünchten Giebel färbten sich violett und mystisch,
und kleine gelbe Lichter schienen eines nach dem anderen in alten
Gitterfenstern auf. Und liebliche Glocken läuteten im Tempel oben, und der
erste Stern blinkte sanft über den Wiesen jenseits des Skai. Mit der Nacht
kamen die Lieder, und Carter nickte, als die Lautenspieler auf den
filigranverzierten Baikonen und in den mosaikgeschmückten Höfen des
bescheidenen Ulthar die alten Zeiten priesen. Und vielleicht hätten sogar die
Stimmen von Ulthars zahlreichen Katzen süß geklungen, wären sie nicht zum
Großteil träge und still von einem sonderbaren Schmaus gewesen. Einige
stahlen sich in jene kryptischen Bereiche davon, um die nur die Katzen wissen
und die, wie die Bewohner behaupten, auf der Rückseite des Mondes liegen,
wohin die Katzen von hohen Hausdächern springen; aber ein kleines schwarzes
Kätzchen schlich die Treppe hoch und sprang auf Carters Schoß, um zu
schnurren und zu spielen, und es rollte sich an seinen Füßen zusammen, als er
sich schließlich auf das kleine Lager streckte, dessen Kissen mit duftenden,
einschläfernden Kräutern gefüllt waren.
Am Morgen schloß sich Carter einer Karawane von Kaufleuten an, die mit
Ulthars gesponnener Wolle und dem Kohl seiner geschäftigen Farmen nach
Dylath-Leen unterwegs war. Und sechs Tage lang ritten sie mit klingenden
Glöckchen auf der ebenen Straße neben dem Skai; manche Nächte schliefen sie
in den Wirtshäusern kleiner, schmucker Fischerstädtchen, und andere wieder [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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